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Nistkasten mit eingebauter Kamera

Eigentlich wollte ich mich nur ein wenig mit Photovoltaik beschäftigen, aber wenn man schon dabei ist, sollte dann doch etwas mehr oder weniger sinnvolles mit dem gewonnenen Strom betrieben werden. Nachdem bereits unser erster Nistkasten super angenommen wird und jedes Jahr besetzt wurde, habe ich mir gedacht, dass es doch ganz nett wäre, wenn man auch mal in den Nistkasten reinschauen könnte. Gesagt, getan… Bei eBay habe ich mir eine einfache Funk-Überwachungskamera bestellt. Alternativ gibt es bspw. bei Pollin eine Überwachungskamera, die man direkt auch per USB an den Computer anschließen kann. Praktisch, wenn man das Video zum Beispiel ins Netz streamen möchte.

Der Nistkasten mit Kamera

Wenn man einen Nistkasten bauen möchte sucht man sich erst mal einen Bauplan im Netz. Da findet man natürlich jede Menge… Meine Wahl fiel aber auf einen Bauplan vom NABU. Auf der verlinkten Seite sind außerdem die Durchmesser für die Einfluglöcher angegeben. Man will ja schließlich wissen, was man zukünftig im Nistkasten haben möchte.

Die Seiten- und Rückwände habe ich um ca. 7-10 cm verlängert, damit ich die Kamera oben im Kasten anbringen kann. Der vordere Teil wurde von mir nicht verlängert, da man die Klappe noch aufklappen muss. Stattdessen habe ich über die Klappe ein Holz angebracht, um den Nistkasten zu verschließen.

Um die Kamera im Inneren des Nistkasten von den Vögeln zu trennen, kamen 4 einfache Vierkanthölzchen zum Einsatz, die mit Nägeln an den Seitenwänden fixiert werden. Anschließend wird eine Plexiglasscheibe auf den Innenraum des Kastens angepasst und auf die Hölzchen gelegt.

Die Kamera selbst wurde mittig oben im Nistkasten angebracht. Kleiner Tipp: Für die Kabeldurchführung von Außen schräg nach oben in den Nistkasten hinein bohren. So kann kein Wasser eindringen. Zur Imprägnierung des Holzes habe ich übrigens Leinöl verwendet und den Nistkasten nur von außen gestrichen. Ich hoffe, dass die Idee dahinter in den folgenden Fotos ein wenig klarer wird.

Keine Panik wegen der hellen Farbe des Nistkasten. Nach einem Jahr hat sich die Farbe schon gut an den Baum angepasst.

Solarzelle, Akku und Ladegerät

Um die im Nistkasten eingebaute Kamera mit Strom zu versorgen, habe ich mir eine kleine Solaranlage aufgebaut. Zum Einsatz kommt hier ein monokristallines Solarmodul mit einer Maximalleistung von 20W, ein einfacher Solarladeregler mit Tiefentladeschutz für den Akku, ein 12V / 7Ah Bleiakku und ein Spannungsregler von 12V auf 9V für die Versorungsspannung der Kamera. Das Solarmodul habe ich bei Enjoy Solar bestellt und war dort mit der Lieferzeit sowie Preis / Leistung sehr zufrieden. Die dort angebotenen Laderegler scheinen auch etwas besser zu sein als meiner Marke „Günstig“.

Folgendes Schema erläutert den Aufbau:

Erster Erfolg / 2013

Nachdem der Nistkasten ein Jahr lang ignoriert worden ist (die Mietpreise in Neubauwohnungen sind wohl zu hoch gewesen ;-)), hat mittlerweile ein Feldsperling Pärchen den Nistkasten in Beschlag genommen. Sorry für das schlechte Bild, es ist vom Fernseher abfotografiert. An einer Video-Digitalisierung arbeite ich momentan noch.

Update: Ausgetrickst Wie gewonnen, so zerronnen. Tja, da haben mich die Spatzen ganz gut dran bekommen und mal glatt ihr Nest vor die Kamera gebaut. Leider sieht man dadurch nicht mehr viel:

Egal, jetzt wird halt die Anlage getestet und geschaut, ob sie im Dauerbetrieb funktioniert. Die Natur ist schon was Tolles - man weiß nie, was passiert :-).

2014

Momentan sieht es für dieses Jahr ganz gut aus, denn eine Kohlmeise ist mittlerweile täglicher Übernachtungsgast im Nistkasten. Vielleicht gibt es dieses Jahr dann mal etwas mehr zu sehen. Geplant war eigentlich, Bilder aus dem Nistkasten über einen Raspberry Pi ins Netz zu stellen. Leider ist die direkte Bildqualität der Funkkamera zu schlecht und ich habe noch keine vernünftige Möglichkeit gefunden, das Bildmaterial so nachzubearbeiten, dass es halbwegs ansehnlich wird. Mal schauen, ob mir da noch etwas einfällt. Sollte es gelingen, werde ich natürlch den Aufbau entsprechend ergänzen. Ansonsten steht ggf. ein Nistkasten v2 Projekt an, bei dem dann auch eine bessere Kamera verwendet werden wird. Aber das steht alles noch in den Sternen :-). Hier jedenfalls mal ein Beweisfoto, das ich von einem kleinen LCD abfotografiert habe:

Kohmeise im Nistkasten (01.03.2014)

Links

sonstiges/nistkasten.1394653188.txt.gz · Zuletzt geändert: 2014/03/12 20:39 von octoate
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